Active Welfare Bewegungsabferkelbucht

Bewegungs-Abferkelbucht

Prüfnummer: 2019-02-017 AntragstellerIn: Bräuer Stalltechnik Ing. Bräuer GesmbH
Für: Schweine | Nutztier
Tierschutz-Kennzeichen Prüfnummer 201902017

Verwendungs­bedingungen

Die Antragstellerin bzw. der Antragsteller hat der Tierhalterin bzw. dem Tierhalter mit dem Produkt mitzuteilen, unter welchen Voraussetzungen das Produkt verwendet werden darf. In Bezug auf das gegenständlich bewertete Produkt ist dabei auf Folgendes hinzuweisen:

Gutachten vom 08.08.2019

  • Das Tierschutz-Kennzeichen mit der Nummer 2019-02-017 wird für die Active Welfare Bewegungsabferkelbucht mit einer Abmessung von min. 2,6 x 2,3 m (ca. 6 m²) ausgestellt und damit die Tierschutzkonformität der Ausgestaltung der Bucht bestätigt.
  • Die Bucht muss so gestaltet sein, dass sich die Sau bei geöffnetem Stand ungehindert umdrehen kann. Dazu muss bei allen (ein- oder umbaubedingten) Varianten künftig mindestens eine minimale freie Bewegungsfläche von 3,17 m² bei geöffnetem Stand gewährleistet sein.
  • Ab fünf Tagen vor dem zu erwartenden Abferkeln sowie während des Abferkelns und Säugens können Jungsauen und Sauen von anderen Schweinen abgetrennt in dieser Abferkelbucht gehalten werden.
  • Gemäß den Ergebnissen des Abschlussberichts Pro-SAU, den internationalen Ergebnissen von Moustsen et al. (2013) und den Ergebnissen von Höbel et al. (2018) ist es zum Schutz der Ferkel ausreichend, die Sau nach Abschluss der Nestbauphase bis zum 4. Lebenstag der Saugferkel im Abferkelstand zu fixieren. Bis zur Geburt und nach Abschluss der kritischen Lebensphase der Saugferkel (am 4. Lebenstag) kann die Sau in der geöffneten Abferkelbucht gehalten werden.
  • Jungsauen und Sauen müssen (auch bei geschlossenem Stand) normal aufstehen und abliegen können. Als erfüllt angesehen werden kann dies bei einem Mindestmaß von 60 cm Breite und 170 cm Länge für Jungsauen und 65 cm Breite und 190 cm Breite bei Sauen.
  • Die Produktanleitung des Herstellers ist zu befolgen. Bestimmungswidriger Gebrauch ist zu unterlassen.
  • Es ist durch bestimmungsgemäße Verwendung sicherzustellen, dass die Bestimmungen des Tierschutzgesetzes und der darauf basierenden Verordnungen, hier insbes. die der 1. Tierhaltungsverordnung hinsichtlich Fütterung, Tränke, Böden, Beschäftigungsmaterial, Nesteinstreu etc. eingehalten werden, sodass die Schweine durch das Produkt nicht verletzt oder in ihrer Anpassungsfähigkeit überfordert werden.
  • Ferkelnest: Ein angemessen großer Teil der Bodenfläche ist als Liegenest vorzusehen, so dass sich alle Tiere auch gleichzeitig hinlegen können. Die Bodenfläche für ein Ferkelnest soll mindestens 0,7 m² betragen. Das Liegenest muss eine geschlossene und trockene Oberfläche und einen ausreichenden Schutz vor Unterkühlung (z.B. durch Wärmelampen, Bodenheizung, Einstreu oder Abdeckungen) aufweisen.
  • Das Produkt ist mindestens einmal am Tag zu inspizieren. Defekte sind unverzüglich zu beheben. Ist dies nicht möglich, so sind entsprechende Maßnahmen zu treffen, um das Wohlbefinden der Tiere zu schützen.
  • Kranke oder verletzte Schweine dürfen nicht fixiert werden, sondern nur in der Abferkelbucht mit geöffnetem Stand gehalten werden. Eine ausreichende Absonderungsbucht muss zumindest so groß sein, dass sich das Schwein ungehindert umdrehen kann, sofern dies nicht besonderen tierärztlichen Empfehlungen zuwiderläuft.
  • Das gegenständliche Gutachten zur Active Welfare Bewegungsabferkelbucht bezieht sich auf die Ausgestaltung der Buchtenelemente, ohne Boden. Eine rechtskonforme Ausgestaltung des Bodens ist jedenfalls einzuhalten.

AntragstellerIn

Bräuer Stalltechnik Ing. Bräuer GesmbH

Wachtberg 74
4441 Behamberg

http://www.braeuer.cc/

Bildergalerie

Bräuer Active Welfare
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Allgemeines

Das Gutachten der Fachstelle für tiergerechte Tierhaltung und Tierschutz und das Tierschutz-Kennzeichen bestätigen ausschließlich die Tierschutzrechtskonformität, das heißt die Übereinstimmungen des Produktes mit den Vorgaben des Tierschutzgesetzes und der darauf beruhenden Verordnungen. Die Erfüllung sicherheitsrechtlicher bzw. sicherheitstechnischer Anforderungen sowie die Übereinstimmung mit anderen gesetzlichen Bestimmungen (Patentschutz etc.) sind nicht Gegenstand der Überprüfung und des Gutachtens.

Die Fachstelle führt selbst keine Tests hinsichtlich der Zusammensetzung der verwendeten Materialen der Produkte durch. Die Bewertung gemäß dem Tierschutzgesetz gründet sich auf die von der Antragstellerin bzw. dem Antragsteller vorgelegten Materialinformationen sowie gegebenenfalls dazu vorgelegte Unterlagen und Tests, die Produkte für das Inverkehrbringen in Österreich bzw. der Europäischen Union aufgrund anderer gesetzlicher Bestimmungen erfüllen müssen, und/oder von der Antragstellerin bzw. dem Antragsteller zusätzlich veranlasst wurden.

Werden Änderungen an der begutachteten Version des Produkts vorgenommen, ist mit der Fachstelle abzuklären, ob es sich um eine Abweichung handelt, die eine neuerliche Begutachtung oder eine Ergänzung des Gutachtens notwendig macht.